23 Mai 2007

Kritische Methode

Der Tagesanzeiger in Zürich kommentiert nun auch die Aussagen von Herrn Ralph Giordano, der sich gegen die Grossmoschee in Köln wehrt, und statt auf die Argumente von Herrn Giordano einzugehen, übernimmt der Tagesanzeiger die muslimischen und linken Vorwürfe. So kritisiert er etwa, Giordano werfe
die Hamas, Hizbollah, al-Qaida, Hassprediger und Anhänger der Blutrache mit jedem Normalo-Muslim in einen Topf

Im Gespräch findet sich zwar nichts solches, es entspricht auch nicht seiner Meinung (1), aber das Interview braucht man auch nicht gelesen zu haben, auch für die folgende Kritik nicht:
Auf das Argument, dass das Grundgesetz die Religionsfreiheit garantiere und den Islam nicht anders werte als die christliche und jüdische Religion, ging Giordano gar nicht erst ein.

Die Frage wurde gar nicht gestellt. Die Religionsfreiheit wurde zwar angezogen, und das hat Herr Giordano sehr wohl gekontert:
Sie setzen christlich-jüdisches Traditionsgut gleich mit muslimischem. So geht es nicht.

Das tönt hart, vor allem für die weichen gutmenschlichen Ohren, aber das hat er später ausgedeutscht:
Nachdem nämlich der türkische Gesprächspartner, Herr Alboga, auch noch zeigte, dass er nicht unterschieden kann zwischen einem Vergleich (Burkaträgerin sieht aus wie ein Pinguin) und der Gleichsetzung (Burkaträgerin ist ein Pinguin), und auch sonst noch durch einen Mangel an scharfem Denken aufgefallen war, sagte Giordano
Sie antworten wie jemand aus einem Kulturkreis, dem die kritische Methode völlig unbekannt ist. Diese Errungenschaft der abendländischen Kultur ist dem Islam total unbekannt.

Ausgedeutscht: Der Westen hat seit Boethius die kritische Methode, also die Logik und die Dialektik entwickelt, bei der man das Ergebnis seiner sorgfältigen und stichhaltigen Schlussfolgerung akzeptiert, und dann entsprechend handelt. Die Vernunft ist die Richtschnur.

Der Islam hingegen ist steckengeblieben im Realienstreit (kurz: ist das Wort Pinguin der Pinguin, oder bezeichnet das Wort den Pinguin). Der Islam hat dafür die flexible Logik perfektioniert, mit welcher man sich durchschummelt und das Ergebnis zurechtbiegt, bis es einem passt. Die Absicht ist die Richtschnur.

Der Tagesanzeiger hat sich dieser islamischen Methode angeschlossen. Die Absicht ist die Richtschnur.

Brav: Als Dhimmi ist man flexibel. Auch wenn's mit der Kritik dann kritisch wird.

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(1) In einem anderen Interview sagt
Giordano: "Mein Appell richtet sich nicht gegen die Masse der Muslime, sondern gegen die Kräfte in unserem Land, die ausdrücklich keine Integration wollen und eine schleichende Islamisierung wünschen. "
Giordano doppelt nach: klickmich
Morddrohungen mit dem Ruf Allah, Allah: klickmich
Giordano spricht Klartext: klickmich

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Auch die taz schafft es, absolut nichts zu wissen über Geistesgeschichte und schreibt
Als Giordano nur noch wenig rationale Argumente bleiben, beschimpft er den Publizisten und Islamwissenschaftler Alboga, der seit 1980 in Deutschland lebt und hier studierte: “Sie antworten wie jemand aus einem Kulturkreis, dem die kritische Methode völlig unbekannt ist. Diese Errungenschaft der abendländischen Kultur ist dem Islam völlig unbekannt.” Dies ist, wenn nicht eine rassistische, so doch eine kulturalistische Argumentationslinie, die nur eine Schlussfolgerung zulässt: Muslime können niemals zu vollwertigen Bürgern dieser Gesellschaft werden - weder als Individuen noch als Kollektiv.

Blamabel - für die taz.

2 Kommentare:

nachbrenner hat gesagt…

Der Tagesanzeiger vermengt da die Religionsfreiheit, ohne zu sehen, dass eben die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit jedes Einzelnen das größte Argument GEGEN den Islam ist.

FreeSpeech hat gesagt…

Danke für den exzellenten Hinweis.

Mit anderen Worten: Die Freiheit hört da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt.

 

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