Wenn Annette Bingemeier in das Buch Die letzten Tage von Europa von Walter Laqueur bespricht (1), dann beginnt sie einräumend:
Da er weitgereist und gebildet ist, darf man annehmen, dass er kennt, worüber er in diesem Buch schimpft.Auch gibt sie zu,
Laqueurs Buch punktet mit viel Statistik und Anschaulichkeit. Es beginnt mit Milieuschilderungen in Berlin Kreuzberg, im Londoner East End und in Paris.Dann referiert sie ehrlich, wie Laqueur schreibt,
Zu lange hätten die Europäer die kulturelle Eindringlichkeit und Fremdheit unterschätzt [..]. Was europäische Regierungen in den letzten fünfzehn Jahren zur Integration der Zuwanderer unternommen hätten, habe sich inzwischen nicht nur als naiv und nutzlos, sondern sogar als falsch und schädlich erwiesen [...].Sie erwähnt auch folgende Erklärungen von Laqueur:
In Deutschland aber sieht er besonders starke religiöse und politische Gruppierungen unter den Eingewanderten, und nirgendwo werde das soziale Netz so in Anspruch genommen. Speziell interessieren Laqueur die Migranten aus muslimischen Ländern, die überall die gleichen Probleme verursachten: «Ghettobildung, Re-Islamisierung, hohe Jugendarbeitslosigkeit, Schulversagen».Und sie bescheinigt dem Autor gute Argumentationen:
Man darf Laqueur wohl nicht Fremdenfeindlichkeit anlasten, zu genau setzt er sich mit den Gegenargumenten auseinander.Aber dann kommt der Schluss der richtig guten Dhimmi-Frau, eingeleitet mit "aber":
Aber sein freches Buch ist Wasser auf die Mühlen von Überfremdungsängsten; ob gewollt oder ungewollt.Das heisst: Bitte lesen Sie die Packungsbeilage: Dieses Buch benennt brennende Probleme und gefährliche Entwicklungen, also lesen Sie es bitte nicht, denn es fördert Überfremdungsänste.
Bitte verhalten Sie sich wie jeder gute Dhimmi: Warten Sie stumm, bis Europa vollständig in den Würgegriff der Integrationsverweigerer geraten ist und daran erstickt. Bitte unterdrücken Sie Ihre Überfremdungsängste, denn der echte Dhimmi sollte nicht Überfremdungsängste empfinden, sondern vielmehr von riesiger Überfremdungsfreude, enormer Überfremdungseuphorie durchflutet sein, und er sollte voller Lust dem Untergang der europäischen Wirtschaft und Kultur entgegensehen.
Sicher aber sollte der gute Dhimmi keine Überfremdungsängste-Bücher lesen, denn Islam heisst Frieden, Allah ist der Weg.
Der gute Dhimmi wartet, bis Allah den Weg nach Europa vollendet hat und sein Friede herrscht.
Der gute Dhimmi kauft also Die letzten Tage von Europa von Walter Laqueur nicht und liest das auch nicht.
Verstanden?
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(1) Endstation Multikulturalismus, NZZ am Sonntag, 12.11.2006, Seite 81, Besprechung von
Die letzten Tage von Europa von Walter Laqueur
1 Kommentar:
Als ich die Bücher von Oriana Fallaci kaufte, war ich gerade in Deutschland. Die Angestellte des Bücherladens verzog den Mund und grummelte "Aha jaja, die Fallaci..." Ich meinte nur: "Soll ich es lieber nicht kaufen und woanders hingehen?"
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