21 August 2007

Typensprung

In der Diskussion um den Islam fällt eine Methode der Argumentation auf: Der Sprung von einem logischen Typus auf den anderen. Nicht nur Muslime machen das häufig, auch die professionnellen Islamversteher üben sich in dieser Disziplin.

So wird dann auch der Islamkritiker Ralph Giordano kommentiert, der in seinem Brief an die Ditib folgendes sagt:
"Nicht die Moschee, der Islam ist das Problem." (1)

Man merke sich: nicht die Menschen, nicht das Gebäude, sondern die Lehre.
Die taz sagt dann zwar noch richtig (2), Giordano halte
die Lehren des Korans für unvereinbar mit dem Grundgesetz: "Ich frage mich, wie kann jemand, dem der Koran heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen?"

Merke: Die Lehre, nicht der Mensch. Aber dann kommt das Konstrukt durch die taz, damit es doch der Mensch ist:
Wie konnte es geschehen, dass türkische Muslime in Deutschland, denn um die dreht sich die Diskussion, generell der Verfassungsfeindlichkeit bezichtigt werden ...

Da haben wir den Sprung von der Lehre auf den Menschen, und auf einmal soll Giordano Menschen kritisiert haben. Und dann noch generell. Diskriminiation also. Er wäre dann ein Rechtextremer. Ein Rassist. (3)

Und das erreichen sie mit dem Typensprung. Dass dies der sauberen und logischen Denkweise widerspricht, haben Russel und Whitehead sehr schön aufgezeigt - am Lügnerdilemma.

Aber ein braver Dhimmi kümmert sich nicht darum, was Logik ist, auch wenn er weiss, dass er schummelt. Hauptsache er hat gezeigt, dass er gut ist und den Islam versteht.

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(1) Quelle
(2) taz 21.8.2007

(3) Den eventuellen Vorwurf an die taz, sie habe Girodano etwas in den Mund gelegt, das er nicht sagte, bearbeiten sie mit dem Trick, dass sie den Satz so enden lassen:
... wie dies Giordano implizit tut?
Implizit. Also nicht wirklich, aber in der Absicht. Aus dem Zusammenhang wird zwar klar, dass Giordano sehr wohl unterscheidet, aber es wäre doch so schön, wenn er es gedacht hätte. Also unterstellt man es.

1 Kommentar:

Jacques Auvergne hat gesagt…

Dhimmideutsch ist spitze.

Demnächst (PISA, IGLU) werden aber auch die deutschen Jugendlichen zu blöd sein, um diese hervorragende Seite verstehen zu können (die gesamtgesellschaftliche Neigung zum Korrupten die andere Sache).

Naja, wenn das gebildetere bzw. gewissenhaftere Drittel der Europäer sich mit Gedanken befassen, wie sie hier auf 'Dhimmideutsch' dargestellt sind, dann hat die Demokratie ja noch eine letzte Chance, das kalifat zu verhindern.

Weiter so!

 

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